ICB bestellt Wasserstoffinfrastruktur

Das Frankfurter Busunternehmen ICB hat in einem europaweiten Ausschreibeverfahren dem Wasserstoff-Infrastrukturanbieter Everfuel GmbH den Zuschlag für die Planung, Errichtung und Inbetriebnahme einer Wasserstofftankstelle inklusive Wartung und Instandhaltung erteilt. Everfuel wird auch mit der Lieferung von lokal produziertem Wasserstoff beauftragt, der bei industriellen Fertigungsprozessen in der Region ohnehin als Nebenprodukt anfällt. Der sonst nicht benötigte Wasserstoff wird zusätzlich mit Zertifikaten CO2-kompensiert und ist somit ein klimafreundlicher Treibstoff.

Die geplante Wasserstofftankstelle verfügt über eine Kapazität zur täglichen Betankung von mindestens 22 Brennstoffzellen-Bussen. Sie ist vollständig redundant ausgelegt und modular aufgebaut. So kann die Anlage für die Betankung einer größeren Anzahl von Wasserstoffbussen leicht ausgebaut werden. Die komplette Anlage ist so konzipiert, dass sie in einigen Jahren an einen neuen Standort mit umziehen wird.

Frankfurter Elektrifizierungsstrategie

"Der Bau der Wasserstofftankstelle ermöglicht es unserer städtischen Busgesellschaft ICB, die Elektrifizierung ihres Fuhrparks voranzubringen. Denn die Brennstoffzellentechnologie punktet vor allem mit zwei Vorteilen: Große Reichweite und schnelle Befüllung. So wird auch auf längeren Linien klimaneutrale Mobilität möglich", erläutert Stefan Majer, Frankfurter Mobilitätsdezernent, die Bedeutung der Integration des Wasserstoffantriebs in den Frankfurter Stadtverkehr. Verkehrspolitisches Ziel der Stadt Frankfurt ist es, den öffentlichen Nahverkehr attraktiver zu machen und gleichzeitig Schadstoff- und Treibhausgasemissionen deutlich zu senken – auf dieses Ziel zahlt jede Linienelektrifizierung ein. Die Stadt Frankfurt am Main setzt auf ein Mischkonzept aus Batteriebussen mit Nachtladung im Depot und Brennstoffzellenbussen – so können die Systemvorteile beider Technologien ausgeschöpft werden.

Auf dem Weg zur vollelektrischen Flotte

Die ICB startet mit dem Wasserstoff-Projekt die zweite Phase ihres Elektrifizierungskonzepts: Seit 2018 werden Batteriebusse eingesetzt. Mit den Brennstoffzellenbussen integriert das Unternehmen jetzt die zweite alternative Antriebstechnologie in den Fuhrpark. Die ersten 13 Brennstoffzellenbusse wurden 2021 bestellt. Sie sollen zukünftig auf der Linie 36 eingesetzt werden, die über 22 Kilometer hinweg fast ausschließlich durch dicht bebaute Innenstadt- und innenstadtnahe Stadtteile Frankfurts führt.

"Mit dem Bau unserer Wasserstofftankstelle und dem Einsatz der Brennstoffzellenbusse machen wir den Technologiewechsel von Diesel auf eine lokal emissionsfreie, geräuscharme und mit Wasserstoff oder Strom betriebene Flotte möglich. So arbeiten wir weiter daran, im Einklang mit den gesetzten Klimazielen der Stadt Frankfurt am Main die Transformation zum emissionsfreien Busunternehmen bis 2030 zu vollziehen. Darauf sind wir sehr stolz“, so ICB-Geschäftsführerin Stephanie Schramm.

Förderkulisse

Das hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen hat die klimafreundliche Wasserstofftechnologie aus Mitteln des Programms "Beschaffung von Elektrobussen für den öffentlichen Personennahverkehr in Hessen" gefördert (HA-Projekt-Nr. ist 1076/21-78). Der Förderbetrag für die 13 Busse belief sich auf 2,4 Millionen Euro, die Wasserstofftankstelle wird mit bis zu 1,7 Millionen Euro bezuschusst.

 

Weitere Informationen: Pressemeldung Everfuel

Bildnachweis:

v.li.n.re: Jacob Krogsgaard CEO Everfuel, Stephanie Schramm, ICB-Geschäftsführerin, Sebastian Heisig, kaufmännischer Bereichsleiter der ICB unterzeichnen den Vertrag für die Errichtung einer Wasserstofftankstelle auf dem ICB-Betriebshof.

Rendering ICB-Wasserstofftankstelle: @ICB/Everfuel

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