Frankfurts erster Wasserstoffbus ist da!
Städtisches Busunternehmen ICB startet Integration zweiter alternativer Antriebstechnologie
Bei der ICB ist der erste Wasserstoffbus vom Transporter auf den Betriebshof gerollt. Für den Frankfurter Busverkehr beginnt damit ein neues Kapitel. „Wir freuen uns, in Kürze 13 weitere emissionsfreie Fahrzeuge in den Stadtverkehr einzusteuern und damit ein wichtiges Etappenziel auf dem Weg zum klimaneutralen ÖPNV zu erreichen“, erklärt ICB-Geschäftsführer Martin Hulecki.
Vorteile Wasserstoffantrieb
Die Wasserstofftechnologie punktet im Stadtverkehr ähnlich wie die Batterie-betriebenen Varianten dadurch, dass die Fahrt leise und abgasfrei ist. Lediglich Wasserdampf bzw. Wasser werden ausgestoßen. Aber der Wasserstoffbus hat weitere Vorteile: Die Fahrzeuge haben eine garantierte Reichweite von 350 Kilometern; im Vergleich dazu müssen Batteriebusse je nach Modell bereits nach 180 Kilometern Laufleistung an die Ladestation. Bei längeren Linienwegen ist derzeit der Wasserstoffantrieb die einzige Alternative zum herkömmlichen Dieselantrieb. Ein zweiter wichtiger Vorteil ist die Ladedauer: Während Batteriebusse bis zu 6 Stunden geladen werden müssen – und dann nicht einsetzbar sind – werden Wasserstoffbusse binnen 15 Minuten betankt und sind gleich wieder fahrbereit.
Mit Wasserstoff über den Main
Insgesamt 13 Wasserstoffbusse hat die ICB beim Fahrzeugbauer Solaris bestellt. Alle Fahrzeuge sollen bis Mitte Juli ausgeliefert werden. Bei jedem Fahrzeug erfolgt direkt nach der Auslieferung die technische Aufrüstung. Parallel werden die Busfahrer:innen und das Werkstatt-Team auf die neuen Fahrzeugen eingewiesen. Im August beginnt laut Planungen der Testbetrieb auf der Strecke, anschließend startet der reguläre Linienbetrieb auf der innerstädtischen Linie M36. Sie führt vom Westbahnhof quer durch die Innenstadt, über den Main und bis zum Hainer Weg am Stadtwald. Ein Umlauf misst ca.23 Kilometer, die Tagesleistung liegt bei rund 300 Kilometern.
Technische Daten
Es handelt sich bei allen neuen ICB-Wasserstoffbussen um das Modell „Solaris Hydrogen nU12“. Rein optisch unterscheidet sich das Fahrzeug kaum von herkömmlichen Bussen. Er ist allerdings rund 44 Zentimeter höher als Dieselfahrzeuge, denn die technischen Komponenten sind auf dem Busdach verbaut.
Durch die Wasserstofftechnik wird beim Solaris Hydrogen nU12 nur noch eine Hochvoltbatterie benötigt. Das Heizsystem wird elektrisch und mittels Wärmepumpe betrieben. So ist keine fossile Zusatzheizung mehr nötig und die Busse fahren vollständig emissionsfrei.
Die Fahrzeuge sind mit modernen Fahrerassistenzsystemen wie z.B. Abbiegeassistent rechts und links ausgestattet. Sie verfügen über das MirrorEye-System – dies sind anstelle von Seitenspiegeln montierte Kameras, die den Fahrer:innen bessere Sicht ermöglichen, das Manövrieren im Stadtverkehr leichter machen und vor allem mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer bedeuten.
Förderkulisse
Das hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen hat die klimafreundliche Wasserstofftechnologie aus Mitteln des Programms "Beschaffung von Elektrobussen für den öffentlichen Personennahverkehr in Hessen" gefördert (HA-Projekt-Nr. ist 1076/21-78). Der Förderbetrag für die 13 Busse belief sich auf 2,4 Millionen Euro