Elektrobusse in Frankfurt
Der Frankfurter Stadtbusverkehr wird noch umweltfreundlicher. Drei weitere Linien werden in diesen Wochen mit batterieelektrischen Bussen komplett auf lokal emissionsfreien Betrieb umgestellt. Das Bundesumweltministerium fördert die Elektrifizierung mit knapp 8 Millionen Euro. Die Nahverkehrsgesellschaft traffiQ hatte für Montag, den 1. März 2021 zu einer Online-Pressekonferenz mit symbolischer Scheckübergabe eingeladen.
Bundesumweltministerium fördert mit 7,81 Millionen Euro
"Frankfurt zeigt vorbildlich, wie in Städten aus Klimazielen greifbare Realität werden kann", erklärt Florian Pronold, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU). "Die Stadt setzt sich seit Langem für den Klimaschutz ein, seit 2018 elektrifiziert sie konsequent ihren Busverkehr. Denn Elektrobusse sind sauberer und deutlich leiser als herkömmliche Busse. Damit sind sie gut für die Umwelt und die Lebensqualität in den Städten."
Neben der Anschaffung von 34 der neuen Busse fördert das BMU teilweise auch die notwendige Ladeinfrastruktur. Dabei werden bei den Fahrzeugen die gegenüber einem Dieselbus entstehenden Mehrkosten mit bis zu 80 Prozent finanziert. Insgesamt werden für die Umstellung der Buslinien 37, M60 und 52 rund 7,81 Millionen Euro Fördergelder nach Frankfurt fließen. Die Umstellung der Linie 33 und die Ladeinfrastruktur der ICB wird aus Mitteln des Landes Hessen gefördert.
Drei weitere Linien werden „elektrifiziert“
Die ICB schickt vom Betriebshof Am Römerhof in Kürze 11 neue E-Busse in den Stadtverkehr und "elektrifiziert" die Linien 33 und 37 mit neuen Bussen. Die Umstellung der Metrobuslinie M60 auf batterieelektrische Busse erfolgte bereits zum Fahrplanwechsel am 13. Dezember 2020. Aufgeladen werden die Fahrzeuge im Müllheizkraftwerk (MHKW) Frankfurt am Main, das den benötigten Strom bei der Verbrennung von Hausmüll selbst produziert. Ende 2021 wird zudem die Linie 52 mit E-Bussen betrieben.
Nahverkehr ausbauen und noch klimafreundlicher gestalten
Frankfurts Verkehrsdezernent Klaus Oesterling stellt fest: "Durch den Einsatz von Elektrobussen auf den Frankfurter Linien werden die lokalen Emissionen des innerstädtischen Verkehrs maßgeblich verringert." Das wichtigste Ziel bleibe, den heute schon besonders umweltfreundlichen Nahverkehr auszubauen und noch klimafreundlicher zu machen. Traditionell wird ein Großteil des öffentlichen Nahverkehrs in Frankfurt am Main schon elektrisch abgewickelt, nämlich mit S-Bahn, U-Bahn und Straßenbahn. "Schritt für Schritt," so Oesterling, "elektrifizieren wir nun den Busverkehr: Bereits 2018 wurde die Linie 75 als erste hessische Buslinie komplett auf E-Busse umgestellt. Nach der Linie M60 mit 13 Bussen werden im Frühjahr 2021 auch die Linien 33 und 37 im Gutleutviertel elektrifiziert, hier kommen elf E-Busse zum Einsatz. Die Linie 52 im Gallus folgt mit zwölf Bussen zum Ende des Jahres. Ab Sommer 2022 sollen auf der Linie M36 insgesamt 13 Brennstoffzellenbusse verkehren."
Das städtische Unternehmen In-der-City Bus GmbH (ICB) ist nach den Erfahrungen mit der Elektrifizierung der Linie 75 im Dezember 2018 überzeugt von den Vorteilen der E-Mobilität. "Einsatzstabilität und laufleistungsabhängige Betriebskosten der Batteriebusse überzeugen. Insgesamt überwiegen die Vorteile den Nachteil der höheren Investitionskosten bei weitem", resümiert ICB-Geschäftsführer Christian Schaefer die Erfahrungen mit den Elektrobussen im Fahrbetrieb, durch die jährlich etwa 200 Tonnen Kohlendioxid (CO2) und 640 kg Stickoxid (NOx) weniger an die Umwelt abgegeben. Jetzt werden erstmals Erfahrungen mit elektrischen Gelenkbussen gesammelt. "Die ICB hat in den letzten Jahren die interne Expertise zur Bewältigung des Technologiewechsels von Diesel auf lokal emissionsfreie, geräuscharme und mit Strom und ab 2022 auch mit Wasserstoff betriebene E-Busse aufgebaut. Der Elektromotor ist der Antrieb der Zukunft", so Christian Schaefer.